
Das Argument in Kürze:
Bus, Bahn oder gar Auto zu fahren ist besonders für Menschen mit wenig Geld kaum erschwinglich. Eine Monatskarte kostet mehr, als im Regelsatz für Hartz-IV eingeplant ist. Warum ein kostenloser Nahverkehr nicht nur sozial Benachteiligten das Leben erleichtern würde, sondern das Potenzial hat, unsere ganze Gesellschaft zu verändern, erklärt die Aktionsplattform ZAK-Tübingen.
Mobilität ist ein Grundrecht
Mobilität ist keine Ware, sondern ein Grundrecht, argumentieren die AktivistInnen. Von einem kostenlosen Nahverkehr würden wichtige Impulse ausgehen, der kapitalistischen Durchdringung unserer Gesellschaft einen Riegel vorzuschieben. Doch es gehe nicht bloß um soziale Gerechtigkeit. Wir alle seien mit der Notwendigkeit konfrontiert, unsere Gesellschaft klimafreundlich zu gestalten. Doch der Verkehr und unsere Gewohnheiten könnten nur dann klimafreundlich umgestaltet werden, wenn die Rahmenbedingungen stimmten.
Kostenloser Nahverkehr würde zu anderen Verhältnissen führen und einen Domino-Effekt auslösen: Weniger Lärm, Unfälle und Abgase würden die Lebensqualität erhöhen. Weniger Autos bedeuteten mehr Raum, der wiederum der Öffentlichkeit zur Verfügung stünde. Und der Staat könnte die Gelder, die sonst für die Folgeprobleme der Automassen im Land aufgewendet werden, stattdessen in öffentliche Projekte investieren.
„Andere Verhältnisse ermöglichen anderes Verhalten, nicht umgekehrt“
Warum wir den Beitrag empfehlen:
In der Debatte über kostenlosen Nahverkehr geht es um mehr als die Frage, ob man einen Fahrschein lösen muss oder nicht. ZAK-Tübingen zeigt den großen Zusammenhang: Kostenloser Nahverkehr als praktizierte Umverteilung zugunsten sozial Benachteiligter, umweltpolitische Notwendigkeit und Statement über die Grundfeste unseres Miteinanders.
Dieser Beitrag wird empfohlen von Lars Hauch.