
Das Argument in Kürze:
Es ist schlecht, dass unsere Daten gesammelt werden. Denn Firmen benutzen sie, um uns zu manipulieren, schreibt die Computerforscherin Jennifer Cobbe. Nicht nur Produktanzeigen, sondern auch Werbung für Wahlkandidaten und Online-Inhalte würden genau auf uns zugeschnitten – zu unserem Nachteil.
Wer die Daten hat, hat die Macht
Cobbe schreibt, dass Firmen nicht nur zu unserer Person, sondern auch über unsere Interessen und unser Verhalten Daten sammeln. Die Daten könnten Werbetreibende dann nutzen, um durch gezielte Produktanzeigen unser Konsumverhalten zu manipulieren. Noch schlimmer sei es, wenn Kandidaten bei Wahlen individualisierte Werbung schalten: Während der US-Präsidentschaftswahl 2016 hätte die Trump-Kampagne am Tag der dritten TV-Debatte 175.000 verschiedene Anzeigenvariationen geschaltet. Facebook schätze, 2010 durch die eigene Website 340.000 Menschen zur Wahl motiviert zu haben. Cobbe warnt zudem davor, dass Online-Inhalte immer öfter mit dem Ziel erstellt werden, dass die User sie anklicken und Werbeeinnahmen generieren. Wahrheit und gesunder Menschenverstand würden eine untergeordnete Rolle spielen.
„Wenn dein Geld von Werbeanzeigen kommt und Klicks alles sind was zählt, werden Dinge wie Wahrheit, Fairness, Moral und sogar der gesunde Menschenverstand bestenfalls zu sekundären Überlegungen.“
Warum wir den Beitrag empfehlen:
Daten werden milliardenfach gesammelt. Dieser Beitrag regt dazu an, nicht nur über die Folgen für das Individuum, sondern auch für die ganze Gesellschaft und deren Struktur nachzudenken. Cobbes wirft große Fragen auf – über Macht, Demokratie und das Internet als öffentliche Sphäre.
Dieser Beitrag wird empfohlen von: Stephanie Berens