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die türkische Opposition muss schnell handeln. Präsident Recep Tayyip Erdogan hat angekündigt die Wahlen in der Türkei auf den 24. Juni vorzuziehen. Das ist etwa eineinhalb Jahre vor dem ursprünglich geplanten Termin.
„Erdogan geht es um seinen eigenen Vorteil“, schreibt der SPIEGEL. „Denn erst mit dieser Wahl tritt sein von langer Hand geplantes Präsidialsystem in Kraft.“ ZEIT ONLINE schreibt: „Mit dem frühen Termin für die Präsidenten- und Parlamentswahlen hofft Erdogan offenbar, einer Abschwächung der Wirtschaft zuvorzukommen.“ Außerdem wolle er von der Welle des Nationalismus profitieren, die durch die türkische Militäroffensive gegen kurdische Milizen in Afrin ausgelöst worden sei.
Chefredakteur Murat Yetkin nimmt in der HÜRRIET DAILY NEWS eine andere Perspektive ein. Er beschreibt die Rolle der Partei der Nationalistischen Bewegung (MHP). Deren Vorsitzender habe bereits drei Mal bewirkt, dass eine Wahl in der Türkei vorgezogen worden sei. Manchmal entsteht in der Berichterstattung der Eindruck, die türkische Regierung sei quasi mit Erdogan gleichzusetzen. Dieser Artikel gibt dagegen einen guten Einblick in die Machtstrukturen im türkischen Parteiensystem.
Interessant dazu ist auch dieser Artikel von der TAZ, der ausführlich das türkische Mediensystem beschreibt.
Jeden Montag- bis Freitagmorgen um 7 Uhr erscheint an dieser Stelle der Perspektivwechsel am Morgen. Hier finden Sie täglich einen Artikel, der zu einem aktuellen Tagesthema eine alternative Sichtweise bietet. Außerdem empfehlen wir unsere wöchentlichen Debattenübersichten, zum Beispiel zur Frage: Ist es gerechtfertigt, dass die Türkei die Kurden in Syrien bekämpft?